Die Krabbenfischerei in Neuharlingersiel
Krabbenfischerei im Wattenmeer
Die Fischerei hat im Wattenmeer eine lange Tradition. Insbesondere die Küstenfischerei ist ein kleiner, aber dennoch bedeutsamer Wirtschaftszweig. 140 Kutter gehen auf Fang nach Garnelen, Miesmuscheln und Fischen, davon alleine 100 Krabbenkutter. Die Krabbenfischerei ist überall im Nationalpark zulässig und die Schiffe fischen mit Grundschleppnetzen, sogenannten Baumkurren. So wird der Meeresboden nicht umgepflügt und andere Fische und Bodentiere verletzt oder getötet. Um erhebliche Eingriffe in das Ökosystem Wattenmeer zu vermeiden, gibt es seit 2017 eine Zertifizierung mit dem MSC-Siegel. Das Öko-Siegel kennzeichnet Fischprodukte aus nachhaltiger Fischerei und wird von einer unabhängigen Organisation vergeben.
Damals und heute – Der Beruf des Fischwirts in Neuharlingersiel
Früher konnte man noch spontan festlegen, was gefischt wurde. Wenn man der Meinung war, es ist besser Seezungen als Krabben zu fangen, wurden fix die Netze gewechselt und los ging es. Damals wurde der Fang an Bord vorsortiert – eine echte Handarbeit. Heute hat sich vieles geändert. Es gibt genaue Bestimmungen, Netze wurden verbessert und der Kutter ist technischer geworden. Der Fang wird maschinell sortiert und an Bord läuft alles automatisiert. Auch der demografische Wandel ist nicht unbemerkt an der Fischerei vorbeigegangen. Die Kapitäne ringen inzwischen um Nachwuchs, damit der Fischerberuf nicht untergeht. Waren es 1965 noch 18 Kutter, so sind es heute noch sieben aktive Kutter im Hafen von Neuharlingersiel.
Der Krabbenkutter
Der Aufbau eines Krabbenkutters ist speziell auf den Fang von Krabben abgestimmt. Beim Fischen werden über die Auslegerbäume an den Seiten des Kutters die „Baumkurren“ zu Wasser gelassen. Das sind Grundschleppnetze, die durch eine Querstange aus Stahl (Kurrbaum) offen gehalten werden. Der Kurrbaum hat an jedem Ende eine Kufe, sodass er über den Meeresboden gleiten kann. An dieser Konstruktion ist eine Rollenkette montiert. Die schweren Gummirollen rollen über den Meeresboden und schrecken die kleinen Tierchen mit den dadurch entstehenden Vibrationen auf. Das an der Rollenkette befindliche Netz fängt die aufgeschreckten Nordseegarnelen dann ein. Nachdem die Netze eingeholt werden, wird der Fang an Bord sortiert, gespült und im Nordseewasser in einem Kochkessel gekocht. Anschließend werden die Krabben gekühlt unter Deck gelagert und an Land zur Siebstelle in Neuharlingersiel transportiert.
Die Nordseekrabbe
Bezeichnung: | Nordseegarnele - lat. Crangon crangin |
Alter: | 2 bis 3 Jahre |
Größe: | 7 bis 10 Zentimeter |
Heimat: | Nord- und Ostsee |
Ernährung: | kleine Krebstiere, Schnecken, Würmer und Muscheln |
Fangzeit: | nachts |
Farbe: | grau-braun |
Aussehen: | langer, schmaler Körper, leicht oval, Außenskelett aus Chitin, zehn Paar Füße, lange Antennen am Kopf |
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